Bolivien/
Chile
Die Feuerberge der Cordillera
Occidental
Sonntag 15.06.2003 Besteigung des Villa Colo
Siggi hat gestern Abend vorgeschlagen, das wir nicht, den sehr
anstrengenden Aufstieg auf den Vulkan Iliscaya machen, sondern
"nur" auf den Villa Colo 5.250 m steigen. Die Vorteile sind: wir
sparen Kraft, wir müssen nicht im Dunkeln zur Einstiegstelle mit dem Jeep
fahren und wir können direkt vom Camp bequem im Hellen los marschieren.
Der Weg war gut zu laufen, zum Anfang gemächlich ansteigend, zum
Warmlaufen (heute morgen hatten wir wieder -21 Grad!), später ging es
dann deutlich steiler und felsiger weiter. Zum Schluss mussten wir
teilweise alle Viere nehmen.
Auf dem Gipfel hatten wir einen sehr schönen Rundblick. Der Abstieg ging
anfangs wieder sehr rasant und knieschonend über Geröllfelder nach unten
und der Rest war auch bald geschafft. Um 15 Uhr waren wir wieder zurück
und sind sofort in die heißen Quellen gestiegen, zum Waschen und
zum entspannen. Das ist schon unglaublich beeindruckend: Aufstehen bei -21
Grad auf 4.300 m, hoch auf 5.250 m und wieder zurück um auf 4.300 m in
heißen Quellen zu baden. Ich musste dann aber schnell feststellen, das
die sehr warmen Quellen bei meinem Kreislauf nicht wirkungslos blieben.
Also schnell wieder raus, abtrocknen, da es schnell kühl wird und im Zelt
noch etwas relaxen. Wobei es bald Kaffee und Kekse gab ... und ein
Fläschchen Rotwein haben wir uns gegönnt, nachmittags ist der besser zu
trinken, da er Abends viel zu kalt wird. Kaum war die Sonne am untergehen
mussten wir uns wieder dick einpacken.
Montag 16.06.2003 Fahrt vom Lagerplatz
Polloquere durch den Vicuna-Nationalpark nach Churigualla 4.460 m
Die Nacht war mit -21 Grad wieder sehr kalt. Naja, noch zweimal und dann
können wir wieder in einem Hotel schlafen und duschen! Bei den
Temperaturen stürze ich mich immer auf den Zeltabbau, trotz
Höhenanpassung bringt mich das immer noch zum Schnaufen und somit wird
mir durch die Bewegung warm.
Zuerst kommen wir an einer Vichajas-Aufzuchtstation vorbei, dort müssen
wir für unser Camp bezahlen. Gegenüber den Wildlife-Varianten haben wir
hier doch wesentlich bessere Möglichkeiten die Tiere zu beobachten und zu
fotografieren, da die Tiere recht schnell sind und teilweise hüpfen wie
Kängaruhs. Beim Blick zurück auf den Salar de Surire sehen wir Flamingos
auf dem Salzsee stehen. Unsere Strecke führt uns an diversen Lama, Alpaco
und Vicuna-Herden vorbei. Churiguella besteht aus 3 oder 4 relativ
herunter gekommenen Häusern. Es lebt wohl auch nur noch eine Familie
hier, ein Paar mit einem kleinen Mädchen. Wovon die hier wohl nur
leben können, fragen wir uns? Die Frage klärt sich relativ schnell, als
gegen Abend der Mann mit einer riesigen Herde Lamas nach Hause kommt. Ein
beeindruckender Anblick.
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